Chronische Polyarthritis - Therapie

 

Die Umstellung aue eine (eher) vegetarische Kostform wirkt oft beschwerdelindernd, Der Stoff (Arachidonsäure), aus dem der Körper entzündungsfördernde Substanzen (Prostaglandine) herstellt, stammt fast ausschließlich aus tierischen Nahrungsmitteln. Es ist daher ratsam nur zweimal pro Woche Fleisch oder Wurst zu essen. Fisch dagegen enthält eine ungesättigte Fettsäure (Omega-3-Fettsäure), die im Gewebe die Stelle der genannten Arachidonsäure einnimmt und zur Bildung von weniger entzündungsfördernden Substanzen führt.

Achten Sie auf eine vitaminreiche Ernährung, wobei die Vitamine E, C und A besonders nützlich sind. Diese Vitamine sind in der Lage, so genannte oxidative Radikale im gesamten Körper, also auch im Gelenk, zu neutralisieren.

Alle chemisch-synthetische Rheumamittel (Antirheumatika), die der Arzt verordnet, bekämpfen die Beschwerden des Rheumas, ohne seine Ursachen zu beseitigen. Sie werden nach einem so genannten Stufenschema angewandt.

Als erste Stufe der medikamentösen Behandlung werden nur Rheumamittel aus der Klasse der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) angewandt. NSAR (Acetysalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen, Ketoprofen, Indometacin, Naproxen, Piroxicam) hemmen die Produktion von entzündungsfördernden Stoffen im Körper.

Die Beschwerden der chronischen Polyarthritis können oft mit NSAR allein nicht ausreichend gelindert werden. Erkrankungsmodifizierende Wirkstoffe (Goldsalze, Penicillamin, Sulfasalazin, Methotrexat und Chloroquin) sind jeweils bei etwa der Hälfte bis drei Viertel der Patienten wirksam. Der Hauptnachteil aller dieser Wirkstoffe sind schwere Nebenwirkungen.

Als nächste Stufe der medikamentösen Behandlung folgen die Kortikosteroide (Kortison). Sie können die Gelenkentzündung zwar zuverlässig bremsen, ihre dauerhafte Anwendung sollte aber wegen schwerwiegender Nebenwirkungen möglichst lange vermieden werden. Bei besonders schweren Verläufen der Erkrankung sind sie unverzichtbar.

Ins Gelenk werden Kortikosteroide dann eingespritzt, wenn starke Beschwerden vorliegen. Zur Schmerzlinderung am Gelenk NSAR und pflanzliche Extrakte auch in Form von Salben Cremes, Gelen oder Sprays angewendet. Auch antirheumatische Badezusätze verfolgen diesen Zweck. Die Wirksamkeit dieser äußerlichen Behandlung ist beschränkt.

Bei der Behandlung der chronischen Polyarthritis ist, sind verschiedene Maßnahmen der physikalischen Therapie nützlich. Mit trockener und feuchter Wärme kann oft eine schmerzlindernde und auch entzündungshemmende Wirkung erzielt werden. Die Wärme wird in Form von Wickeln oder Bädern , durch Packungen (Fango), Hochfrequenztherapie (Ultraschall, elektrischer Strom), Infrarot-Bestrahlung oder heißem Sand angewendet.

Sofern die Beschwerden es zulassen, ist die konsequente Übungsbehandlung sinnvoll, um die Muskulatur und die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten.

Orthopädische Maßnahmen wie spezielle Schuhe können Erleichterung schaffen. Wenn größere Gelenke durch die chronischen Entzündung schwer beeinträchtigt sind, können Gelenkersatz-Prothesen (Orthesen) eine schmerzfreie Gelenkbewegung ermöglichen.