Chronische Polyarthritis

 

Die chronische Polyarthritis ist eine anhaltende oder schubweise wiederkehrende (chronische) Entzündung mehrere Gelenke. Sie ist nicht die einzige und häufigste entzündliche-rheumatische Erkrankung, die zu Gelenkbeschwerden führt.
Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter auftreten. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 55 Jahren. Dreimal mehr Frauen als Männer sind von dieser Erkrankung betroffen.

Man weiß, dass die Träger bestimmter Gewebemerkmale bzw. bestimmter Gewebeantigene aus dem HLA-System (HLA = Humane Leukozyten-Antigene) ein erhöhtes chronisches Polyarthritis-Risiko haben.

Die Erkrankung gilt aber nicht als Erbkrankheit. Bei der chronischen Polyarthritis ist die Gelenkinnenhaut meist mehrerer Gelenke dauerhaft entzündet. Man nimmt an, dass diese Entzündung auf einer Immunreaktion beruht, bei der die körpereigene Immunabwehr sich gegen körpereigene Substanzen und Strukturen wendet.

Dies ist das Kennzeichen einer Autoimmunreaktion. Durch eine Antigen-Antikörper-Reaktion entsteht ein äußerst großes Molekül, der „Immunkomplex“, der sich an der Gelenkinnenhaut festsetzt. Dort hält dieser Immunkomplex eine ständige Entzündung aufrecht.

Die entzündete Gelenkinnenhaut sondert zu viel und krankhaft veränderte Gelenkschmiere ab und zerstört nach und nach den Gelenkknorpel. Wird die Entzündung nicht blockiert, kann sich auf den Knochen und das Gewebe um das Gelenk herum übergreifen und weitere Zerstörungen anrichten. Das Gelenk kann sich dabei verformen.