Gelenkknorpel - Schädigungen
Gelenk-Knorpelschäden können vermieden werden
Mit einer geeigneten, nicht schädlichen Sportbetätigung, durch das Vermeiden von Verletzungen, mit einer systemischen und ausgewogenen Ernährung oder der Erhaltung einer allgemeinen Fitness kann viel dazu beigetragen werden.
Trotzdem können oftmals auch viele Knorpelschäden durch Zutun der Betroffenen nur äußerst schwer oder auch gar nicht vermieden werden. Erbliche Vorbelastungen, Fehlstellungen der Beine, unvermeidbare körperliche Belastungen im beruflichen Alltag, Unfälle im Strassenverkehr etc. können das Risiko, an einen Knorpelschaden zu leiden beträchtlich erhöhen.
Obwohl Knorpelschädigungen nur geringfügige Selbstheilungsmöglichkeitenhaben und für die Patienten durchwegs sehr mühsam sind, besteht auf Grund von besten medizinisch-therapeutischen Maßnahmen eine berechtigte Hoffnung, die Beschwerden und Schmerzen zu reduzieren und einen vernünftigen Lebensalltag führen zu können.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Knorpelschädigungen ?
Die Physiotherapie
Die Physiotherapie beinhaltet natürliche Heilverfahren der Heilgymnastik, der Bewegungstherapie sowie ebenfalls auch unterstützend physikalische Maßnahmen wie Massagen, Heilpackungen (z.Bsp.: Fangopackungen), Strombehandlungen, Heilbäder (z.Bsp.: Fangobäder), Ultraschall etc.
Zur Durchführung dieser Therapieformen sind diplomierte Physiotherapeuten gefragt. Heilschlammpackungen und Heilbäder können aber durchaus selbst zuhause durchgeführt werden. Innerhalb der Physiotherapie gibt es unzählige Strömungen und Vorstellungen, die zum Teil mit ähnlichen, teils aber auch mit sehr unterschiedlichen Lösungsansätzen an die zu therapierenden Patienten herangehen.
Schmerzhafte Gelenke - oftmals verursacht durch Knorpelschäden |
Knorpelschädigungen der Gelenke Fangopackungen können helfen die Schmerzen zu linden |
Bei der Behandlung von Knorpelschäden ist das Ziel - mit entsprechenden Techniken - eine Schmerzlinderung zu erreichen sowie auf der anderen Seite den Bewegungsumfang der schmerzenden Gelenke zu verbessern. Wenn Gelenke von den Therapeuten ohne willkürliche Beteiligung der Patienten bewegt werden, so wird im Fachjargon von einer passiven Bewegungstherapie gesprochen. Eine aktive Bewegungstherapie bedeutet dass der Patient selbst
durch seine Muskelkraft das Gelenk bewegt.
Im Rahmen der Physiotherapie werden die durch Knorpelschäden beeinträchtigten Gelenke vom Arzt bzw. vom Therapeuten über das Bewegungslimit hinaus behutsam bewegt. Dafür sind in den häufigsten Fällen mehrere Therapiesitzungen notwendig. Bei Gelenkschwellungen - verursacht durch Knorpelschäden - werden Eispackungen eingesetzt ("Kryotherapie"). Sind die Schwellungen stark ausgeprägt auch die Lymphdrainage.
Dabei wird die im Körpergewebe aufgestaute Flüssigkeit durch behutsames, langsames "Ausstreichen" zentral in den Rumpf befördert. Bei bereits fortgeschrittenen Schädigungen - Stichwort "Arthrose" - kommen auch sogenannte Traktions-Behandlungen zum Einsatz.
Dabei werden die Gelenke durch Ziehen der Therapeutin entspannt und es wird versucht den Druck des geschädigten Knorpels zu reduzieren. Des Weiteren gehört auch die Gangschulung zum Aufgabengebiet der Physiotherapie. Sind die Knorpelschäden schon läger andauernd so verändert sich das Muster des Gangbildes, was wiederum andere Überlastungsprobleme zur Folge haben kann.
Nach einer Knorpeloperation sind immer auch Übungen zur Verbesserung der Koordination besonders empfohlen, da diese Fähigkeit nach Gelenkoperationen meist beeinträchtigt ist. Manchmal ist auch bei Knorpelschäden - durch die Schonhaltung - bereits die Muskulatur geschwächt, weswegen auch hier physiotherapeutisch, mit dem Ziel den Muskel zu stärken, gearbeitet wird.
Die Muskelstärkung reicht von simplen Übungen gegen die Schwerkraft bis hin zu konkretem Kraftaufbau mit Hanteln oder Fitnessgeräten. Das physiotherapeutisches Training im Fitnessstudio wird unter dem Sammelbegriff der "Medizinischen Fitnesstherapie" zusammengefasst.
Diese Konzepte erfolgen in enger Kooperation zwischen Sportorthopäden und Physiotherapeuten. Oft werden noch zusätzlich Sportinternisten zur Überprüfung des allgemeinen Fitnesszustandes in den Therapieplan mit einbezogen.
Diese koordinierte, professionelle Zusammenarbeit bietet einige Vorteile. Durch die enge Betreuung des Patienten wird einerseits die Kommunikation zwischen den einzelnen Behandlern den Patienten betreffend gefördert und auch der Patient hat die Möglichkeit, häufiger Antworten auf seine Fragen zu bekommen als wenn er vom Arzt zur Therapie geschickt wird und dieser ihn dann über Wochen nicht mehr sieht.
Ein anderer Vorteil ist sicher, dass der Patient auch höher motiviert ist, in einem Fitnessbetrieb zu trainieren als im stillen Kämmerchen beim Therapeuten. Und langfristig soll der Patient dem Fitnesstraining erhalten bleiben, um vorbeugend seiner Gesundheit und seinen Gelenken etwas Gutes zu tun.
Aus der Physiotherapie hat sich ein eigenes Fach entwickelt, das sich mit der Bewegungstherapie bei Erkrankungen der Hände beschäftigt, die Ergotherapie. Da es sehr oft zu schmerzhaften Knorpelabnutzungen der Fingergelenke kommen kann, ist es sinnvoll hier ergotherapeutisch vorzugehen.
Neben der Verbesserung der Beweglichkeit gehört auch die optimale Anpassung von Fingerschienen zur kurzfristigen Ruhigstellung der betroffenen Gelenke zum Aufgabengebiet dieses Sonderfaches.
Bei Betrachtung der wissenschaftlichen Untersuchungen, die zum Thema Physiotherapie und Knorpelschäden gemacht wurden, kann mit gutem Gewissen jedem Betroffenen Patienten eine zusätzliche Physiotherapie epmpfohlen werden, egal ob sie im Trockenen oder als so genannte Unterwassertherapie erfolgt.
Die Erfolge sind so überzeugend, dass die Physiotherapie Bestandteil einer jeden Knorpeltherapie sein sollte. Bewegungstherapie (Physiotherapie, Ergotherapie) sollte Bestandteil jeder Knorpelbehandlung sein.
Die physikalische Therapie umfasst alle Behandlungsformen wie Strombehandlungen, Ultraschall, Massagen, Wärmebehandlungen, Kältebehandlungen z.Bsp.: Fangopackungen, Fangobäder, Fangokuren etc.
Strombehandlungen werden mit Geräten durchgeführt, die unterschiedliche, leichte Ströme durch das betroffene Gelenk laufen lassen.
Manchmal werden zusätzlich entzündungshemmende und schmerzstillende Cremes auf die Elektroden aufgebracht. Ein tieferes Eindringen der Substanzen in den Körper wird dadurch erhofft. Ähnlich wie die Stromtherapien wird auch der Ultraschall eingesetzt.