Gerstenkorn - was hilft?
Das Gerstenkorn zählt zu den wohl lästigsten und am häufigsten vorkommenden Entzündungserscheinungen, die man im Laufe seines Lebens durchmachen muss. Bei einem Gerstenkorn (medizinisch „Hordeolum“) handelt es sich im Grunde schlicht und einfach um eine akute Entzündung der Talg- und Schweißdrüsen des Augenlids, die vor allem von Bakterien und Hautkeimen ausgelöst werden.
Erkennbar ist ein Gerstenkorn auch optisch an der gut sichtbaren Rötung der entzündeten Drüse, abgesehen von dem brennendem Schmerz des Auges und dem verschwommenen Sichtbild des Betroffenen, welches durch die Überproduktion der Tränenflüssigkeit bei einer Entzündung verursacht wird.
Der Großteil der Betroffenen mit einem Gerstenkorn besteht aus Kindern, da diese oft mit Staub und Schmutz in Berührung kommen und diesen auch häufiger mit den Händen ins Gesicht transportieren, als vergleichsweise Jugendliche und Erwachsene. Daher sollten Eltern darauf achten, dass ihre Kinder saubere Hände haben, bevor sie diese mit dem Gesicht in Berührung bringen.
Besondere Hygienemaßnahmen müssen vor allem dann getroffen werden, wenn ein Familienmitglied schon am Gerstenkorn erkrankt ist, da dieses wie gesagt bakteriell verursacht wird und demnach leicht übertragen werden kann. Getrennte Handtücher und vermehrtes Händewaschen sind in solchen Fällen ratsam. Auch durch ein schwaches Immunsystem wird das Entstehen eines Gerstenkorns am Augenlid begünstigt.
Doch wie handelt man am Besten bei einem aufgetretenen Gerstenkorn? Meistens verschwinden diese lästigen Eindringlinge wieder innerhalb weniger Tage von selbst, indem die eitrige Entzündungsstelle, d.h das Knötchen am Augenlid, aufplatzt und der dort gesammelte Eiter ausfließt. Anschließend bildet sich die Entzündung zurück und das Augenlid heilt wieder. Es gibt jedoch auch Methoden, die diesen natürlichen Verlauf positiv unterstützen.
Rotlichtbestrahlung trägt mit ihrer Wärme beispielsweise dazu bei, dass sich das Gerstenkorn schneller öffnet. Falls man kein Rotlicht zur Verfügung hat, helfen alternativ auch warme Kompressen, die auf das geschlossene Auge gelegt werden. Besonders hilfreich sind hier unter anderem saugfähige Tücher, die in einen auf lauwarme Temperatur abgekühlten Augentrosttee getränkt wurden (Augentrost ist in der Apotheke erhältlich).
Auch Kamillen- oder Fencheltee eignen sich zur Linderung der Entzündung. Um die Wirkung der Kompressen noch zu verstärken, kann zu dem Tee auch Heilerde hinzugefügt werden. Dieser Brei wird ebenfalls mit dem Tuch auf das Auge aufgelegt. Diese Methode sollte täglich in etwa 15 Minuten lang angewandt werden, um ihre volle Wirkung entfalten zu können. Außerdem vermeiden antibiotikahaltige Augentropfen, die der Augenarzt verschreibt, dass sich die Entzündung weiter ausbreitet.
Wichtig ist jedoch, dass die Betroffenen nie selbst versuchen, dass Gerstenkorn auszudrücken, bzw. aufzustechen, denn dadurch verschlimmert sich die Entzündung nur noch. Kontaktlinsenträger sollten während dem Krankheitsverlauf auf ihre Linsen verzichten und zur Brille greifen, um dem Heilungsprozess nicht zu stören.
Falls neben dem Gerstenkorn auch noch weitere Symptome wie beispielsweise Fieber oder Übelkeit hinzu kommen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, da es sich in solchen Fällen auch um Krankheitsverläufe handeln kann, die eine Selbstbehandlung unmöglich machen.