Mit Rheuma leben - Strategien zur Schmerzbewältigung
Rheumaschmerzen - sinnvolle Maßnahmen
Schmerz ist eine Reaktion des Nervensystems auf Erkrankungen und Verletzungen die den Körper schädigen. Der Schmerz gilt als Warnsignal, das den Körper dazu animiert entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um weiteren Schaden zu verhindern.
Jeder Betroffene, der oftmals Schmerzen hat, ist sich meist bewußt, dass es bestimmte Formen chronischer Schmerzen gibt, die in keiner Weise nachvollziehbar sind und ohne erkenntlichen Grund auftreten.
Das Schmerzempfinden aller Menschen ist unterschiedlich, viele haben eine relativ niedrige Schmerzgrenze und verspüren schon weniger intensive Schmerzen stärker als andere Menschen die selbst starke Schmerzen richtig "ausblenden" können. Natürlich beeinflussen auch die Ursachen der Schmerzen, der Charakter und die aktuelle Stimmungslage das persönliche Schmerzempfinden.
Der Körper verfügt selbst über eine ausgeklügelte Methode Schmerzen für eine kurze Zeitspanne zu lindern, denn im Gehirn und Rückenmark werden Enzephaline und Endorphine produziert die zur chemischen Gruppe der Morphine zählen und eine ähnlich beruhigende Wirkungsweise besitzen. Man kann durchaus auch lernen ohne entsprechende medikamentöse Behandlung auszukommen.
Es gibt einige Methoden zur Schmerzbewältigung:
- Ruhen Sie sich aus, aber tun Sie dies nicht unbedingt im Bett.
- Vermeiden und reduzieren Sie mehrere Tage lang übermäßige Aktivitäten, die die Schmerzen verschlimmern.
- Führen Sie Sie mehrmals täglich Wärme oder Kältetherapieanwendungen durch (z.Bsp: Fangopackungen, Fangokompressen) um Ihre Schmerzen zu lindern.
- Führen Sie Atem- und Entspannungsübungen durch.
- Beginnen Sie, sobald der Schmerz geringer wird, langsam wieder mit einfachen Bewegungsübungen.
Durch Massage und Reiben einer schmerzenden Körperstelle werden Muskelverspannungen gelöst, die Durchblutung deutlich verbessert und die Flüssigkeit aus geschwollenen Muskeln und Gelenken und Muskeln verdrängt. Eine sanfte, kurze Massage ist eine sehr effektive und sichere Möglichkeit, Schmerzen zu lindern.
Cremes, Körperlotionen, Öle, Salben und Gels wirken oft schmerzlindernd und lindernd, weil sie einmassiert werden.
Auch therapeutische Wasseranwendungen nutzen die Wärme und den Auftrieb des Wassers zur Entspannung der Muskeln, zur Reduzierung der vom Körper zu tragenden Last sowie der Belastung von Beinen und Rumpf und lindern so den Schmerz.
Ebenfalls sehr sinnvoll sind Behandlungen mit Heilbädern und Fangopackungen. Diese natürlich warmem Heilwasser und Packungen enthalten viele hochwertige Mineralien.
Die positiven Effekte werden durch Pflege und leichte Bewegung verstärkt. Die Heilbadbehandlung wirkt zumindest teilweise durch die Entlastung von Alltagsaufgabenn, das entspannende Umfeld und ihren ganzheitlichen Gesundheitsansatz.
Patienten mit Rheuma und rheumatischen Erkrankungen finden bei akuten Krankheitsschüben auch Hilfe durch Wärme- oder Kälteanwendungen. Wärme eignet sich gut zur Entspannung verspannter und schmerzender Muskeln. Sowohl Wärme als auch Kälte steigert die Blutzufuhr, verringert die Schwellung und ermöglicht bessere Beweglichkeit.
Mit Wärme, die durch Wärmepackungen, eine in ein Handtuch gewickelte Wärmflasche, ein heißes Bad sowie durch entsprechende Thermokleidung erzeugt wird, lassen sich nicht entzündliche Schmerzen erheblich lindern.
Kälte kann man mit Kältepackungen und kühlenden Fangokompressen erreichen. Kälteanwendungen können Schmerzen lindern, die Blutzufuhr verbessern und abschwellend wirken. Meist lassen sich Gelenke ohne Bedenken wärmen oder kühlen.
Bei bestehenden Kreislaufproblemen sollte die Anwendung vorher mit dem Facharzt oder Physiotherapeuten abgesprochen werden.
Auf keinen Fall sollte man keine Wärmequelle auf ein Gelenk legen, auf das bereits ein Medikament zur äußerlichen Anwendung aufgetragen wurde, denn dadurch würde es zu schnell aufgenommen. Vermieden sollte der direkte Hautkontakt mit nassen, gefrorenen oder zu heißen Quellen, Überhitzung und Unterkühlung.
Ebenso helfen die Schmerzen zu lindern können Atemübungen und entspannende Muskelübungen, denn Sie helfen wieder die "Oberhand" über die Schmerzen zu erhalten.
Wer Schmerzen hat der neigt dazu, alles negativ zu sehen und versetzt sich dabei in eine Stresssituation in der sich diese negativen Gedanken verstärken. Dieser negativen Kreislauf muß durchbrochen werden, testen Sie angeführte Techniken einmal an sich aus, Schaden richten diese in keinem Falle an.
Eine sehr gute Vorbeugung der Schmerzen ist der Wechsel von aktiven Phasen mit Ruhephasen. Körperliche Betätigung ist bei der Schmerz-Bewältigung äußerst hilfreich, doch Ruhe und Entspannung sind genauso wichtig. Erschöpfung führt zu Muskelschwäche und erhöht die Gefahr von Schmerzen und Gelenkschäden.
Viele Menschen empfinden schon kurz nach Beginn einer Aktivität Sehmerzen und begehen oft den Fehler weiterzumachen bis der Schmerz so stark wird, dass sie sich ausruhen müssen. Vernünftiger wäre es jedoch die Dauer der Aktivität zu begrenzen und kleine Ruhephasen einzulegen.